Parkettversiegelung ist nicht Mietersache

Eine Par­kett­ver­sie­ge­lung ist nicht Mie­ter­sa­che, auch wenn sie nach län­ge­rer Miet­dau­er oft erfor­der­lich ist. Das gilt jeden­falls für Fäl­le, in denen die Ver­sie­ge­lung not­wen­dig ist, weil die Schutz­schicht durch regu­lä­res Lau­fen in den Miet­räu­men ein­fach abge­nutzt ist.

1. Instandhaltung

Der Bun­des­ge­richts­hof hat mit Urteil vom 13.1.2010 — VIII ZR 48/09 bestä­tigt, daß die Neu­ver­sie­ge­lung des Par­kett­bo­dens nicht zu den Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren gehört. Es han­delt sich dabei um Instand­hal­tungs­ar­bei­ten, die regel­mä­ßig dem Ver­mie­ter obliegen.

Ver­pflich­tet der Miet­ver­trag den­noch zu der­ar­ti­gen Arbei­ten, kann das dazu füh­ren, daß sämt­li­che Ver­ein­ba­run­gen zu Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren im Ver­trag wegen unan­ge­mes­se­ner Benach­tei­li­gung des Mie­ters unwirk­sam sind. Ver­mie­ter soll­ten daher ent­spre­chen­de Rück­la­gen machen und wer­den die Mie­te bei hoch­wer­ti­ger Aus­stat­tung der Miet­räu­me ohne­hin ent­spre­chend gestalten.

2. Parkettversiegelung ist keine Schönheitsreparatur

Zu den Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren an Böden gehö­ren in Anleh­nung an § 28 Abs. 4 S. 3 II. BV nur das “Strei­chen der Fuß­bö­den”. Dabei ist zu berück­sich­ti­gen, daß die­se For­mu­lie­rung aus einer Zeit stammt, in der gestri­che­ne Fuß­bö­den üblich waren. Heut­zu­ta­ge ist meist Tep­pich, Lami­nat oder Par­kett ver­legt. Das Ver­sie­geln sol­cher Flä­chen ist nicht mit dem “Strei­chen von Fuß­bö­den” gleich­zu­set­zen. Es genügt, wenn der Mie­ter die übli­chen Rei­ni­gungs­mit­tel verwendet.

Die Behe­bung von Schä­den im Par­kett, z.B. durch Pfen­nig­ab­sät­ze, kann der Ver­mie­ter im Wege des Scha­den­er­sat­zes gel­tend machen. Regu­lä­re Abnut­zungs­spu­ren, also auch das Ablau­fen der Ver­sie­ge­lung sind mit der Mie­te abge­gol­ten. Es han­delt sich dabei um Spu­ren, die beim Woh­nen nor­ma­ler­wei­se ent­ste­hen.  Dar­um gilt: Par­kett­ver­sie­ge­lung ist nicht Mietersache.